Tag Archives: Niederlande

Augenlust? Niederländische Stillleben im Detail Hrsg. von Alexandra Käss, Birgit Ulrike Münch und Thorsten Valk

“Augenlust?” titelt der zur gleichnamigen Ausstellung über „niederländische Stillleben im Detail“ erschienene Katalog. Üppig und rot glänzende Kirschen, saftige Pfirsiche und geöffnete Haselnüsse, die man gleichzeitig auf dem Buchcover sieht, versprechen genau dies: die Sinne ansprechende Bilder, eine lustvolle Betrachtung! Doch der dargestellte Überfluss auf niederländischen Tischen des siebzehnten Jahrhunderts verweist auch auf die dunklen Seiten und globalen Bezüge dieses inszenierten und teilweise importierten Luxus. Die Ambivalenz aus Reichtum einerseits und Ausbeutung andererseits war ein dramaturgisches Element der Ausstellung und durchzieht auch den Ausstellungskatalog wie ein roter Faden. Weiterlesen »

Das Auge der Geschichte. Der Aufstand der Niederlande und die Französischen Religionskriege im Spiegel der Bildberichte Franz Hogenbergs (ca. 1560–1610) Von Ramon Voges

Lange Zeit galten die Bildberichte des deutsch-flämischen Malers und Bildhauers Frans Hogenberg als objektive Dokumentation der Französischen Religionskriege und des Aufstands der Niederlande. Mit Ramon Voges hat sich nun erstmals ein Historiker einer systematischen Untersuchung der Bildberichte angenommen. In seiner Monographie „Das Auge der Geschichte“, die eine überarbeitete Fassung seiner Doktorarbeit darstellt, nimmt der Stellvertretende Leiter des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek eine umfassende Analyse der zwischen 1570 und 1619 zu den Französischen Religionskriegen und dem Aufstand der Niederlande erschienenen Bildberichte Hogenbergs vor. Sein Ansatz, die Bildberichte nicht als Abbild des Geschehens, sondern als historische Quellen und als Beispiel der Historiographie zu betrachten, eröffnet dabei neue, wertvolle Perspektiven auf die Werke Hogenbergs. Weiterlesen »

Der Bildersturm im Herzogtum Geldern Ein Forschungsdesiderat

“Spaanse tirannie van de Nederlanden: Bloedraad aug. 1567 – Die spanische Tyrannei in den Niederlanden. Der Blutrat. August 1567” Quelle: Beeldbank Het Geheugen (geheugen.delpher.nl), [05670920X], NCRD, Nationaal Gevangenismuseum, Permalink: https://resolver.kb.nl/resolve?urn=urn:gvn:NCRD01:05670920X

Wer aktiv Forschung betreibt, stößt naturgemäß auf Forschungsdesiderate, denen dem eigenen Gefühl nach dringendst Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte, die man aber selbst zur Zeit nicht bearbeiten kann oder will. Im Falle des Herzogtums Geldern und der Grafschaft Zutphen in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ist ein solches, sogar besonders auffallendes, Desiderat die Erforschung der Ereignisse während des sogenannten “Bildersturms” in den Jahren 1566 und 1567.

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Aufbruch und Wiederaufbau Städtebau im niederrheinländischen Grenzgebiet nach dem Zweiten Weltkrieg

Wie wurden unsere Städte, wie sie heute sind? Wie wurde in Kempen die schöne Altstadt erhalten? Wie ging man in Geldern mit den Kriegsschäden um? Warum ist die Bausubstanz in Nimwegen, der ältesten Stadt der Niederlande, so modern? Wo kann man in Venlo das Flair der Vorkriegsstadt entdecken? Diesen und anderen Fragen geht das neue Buch “Aufbruch und Wiederaufbau” nach. Zehn Städte im niederrheinländischen Grenzgebiet und ihre Entwicklung vom Ende des Zweiten Weltkrieg bis heute werden hier reich bebildert vorgestellt. Die in niederländischer und deutscher Sprache geschriebenen Texte wenden sich auch an Interessierte ohne Vorkenntnisse. Weiterlesen »

Von wegen Konvent? Rezension zu "The Convent of Wesel" von Jesse Spohnholz und Bericht vom Round Table in Portland

Einem Scherz zufolge können Historiker*innen im Gegensatz zu Gott auch die Vergangenheit verändern. Wenn Jesse Spohnholz mit seiner Geschichte des “Konvents von Wesel” 1568 Recht hat, werden die Möglichkeiten der Zunft sogar noch stark unterschätzt: Wer sich seine Vergangenheit erfindet, bildet Traditionen und damit Möglichkeiten, die eine langfristige Wirkung entfalten – im Falle der niederländischen Nationalkirche und des “Konvents von Wesel” bis heute.

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