Category Archives: Rezension

Besprechungen von Publikationen und Blogs.

Augenlust? Niederländische Stillleben im Detail Hrsg. von Alexandra Käss, Birgit Ulrike Münch und Thorsten Valk

“Augenlust?” titelt der zur gleichnamigen Ausstellung über „niederländische Stillleben im Detail“ erschienene Katalog. Üppig und rot glänzende Kirschen, saftige Pfirsiche und geöffnete Haselnüsse, die man gleichzeitig auf dem Buchcover sieht, versprechen genau dies: die Sinne ansprechende Bilder, eine lustvolle Betrachtung! Doch der dargestellte Überfluss auf niederländischen Tischen des siebzehnten Jahrhunderts verweist auch auf die dunklen Seiten und globalen Bezüge dieses inszenierten und teilweise importierten Luxus. Die Ambivalenz aus Reichtum einerseits und Ausbeutung andererseits war ein dramaturgisches Element der Ausstellung und durchzieht auch den Ausstellungskatalog wie ein roter Faden. Weiterlesen »

Die preußische Personalpolitik am Rheinischen Appellationsgerichtshof bis 1879 – Borussifizierung oder Rheinischer Sonderweg? Von Christian Wiefling

Die Geschichte des Oberlandesgerichts Köln ist besser bekannt als die vieler anderer ordentlicher Gerichte. Das ist vor allem das Verdienst des Kölner Rechtshistorikers Hans-Peter Haferkamp, der in mehreren Forschungsprojekten die Geschichte des Oberlandesgerichts vom aufkeimenden Nationalsozialismus bis zur Nachkriegszeit untersuchte. 2019 veröffentlichte er, zusammen mit der damaligen Gerichtspräsidentin, eine Festschrift zum 200 jährigen Bestehen des Oberlandesgerichts, die dessen Geschichte in mehreren Abhandlungen beleuchtet.[1] Im Zusammenhang mit diesem Forschungsprojekt entstand die Dissertationsschrift von Christian Wiefling (S. 7, 22). Wieflings Arbeit widmet sich der Frühgeschichte des Gerichts, als es – ganz in der Tradition des Alten Reichs – den Namen “Rheinischer Appellationsgerichtshof” trug. Weiterlesen »

Köln im Zeitalter von Reformation und Katholischer Reform 1512/13–1610 (Geschichte der Stadt Köln 5) Von Gérald Chaix

“Ein Jahrhundert zwischen spannender Geschichte und lebendiger Erinnerung” – so lautet die Überschrift des letzten Kapitels des 5. Bandes der Geschichte der Stadt Köln von Geráld Chaix. Die vorliegende Überblicksdarstellung des Zeitalters der Reformation aus stadtkölnischer Sicht wurde lange erwartet. Weiterlesen »

Bildungsgeschichte(n) an Rhein und Mosel Hrsg. von Michael Matheus

Band 23 der Reihe „Mainzer Vorträge“ befasst sich in sechs verschriftlichten Beiträgen, die im Rahmen einer Vortragsreihe des Instituts für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz gehalten wurden, mit der Geschichte der Bildung im Raum um Rhein und Mosel, betrachtet Wissensräume lokal und regional, und dies über einen Zeitraum von ca. 1000 Jahren. Die Nachverfolgung der mosel- und rheinländischen Bildungsgeschichte(n) geschieht, da es sich um einen nicht sehr umfangreichen Band handelt, exemplarisch, indem ausgewählte Themen und Aspekte herausgegriffen werden, die besonders entscheidende Entwicklungsschritte nachvollziehen lassen. Weiterlesen »

Hamburgs „Führer“ Karl Kaufmann (1900-1969). Ein Leben zwischen Macht, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Krankheit Von Daniel Meis

In der Verlagsfassung seiner 2022 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn eingereichten Dissertation beschäftigt sich der Historiker Daniel Meis mit dem Wirken des Nationalsozialisten Karl Kaufmann, der als Gauleiter Hamburgs zu den wichtigsten Akteuren der „zweiten Reihe“ in der NSDAP gehörte. Geboren allerdings wurde der Katholik Kaufmann am 10. Oktober 1900 in Krefeld und verbrachte seine prägenden Jahre in Elberfeld, war also ebenso wie sein Berliner „Kollege“ Joseph Goebbels urspünglich Rheinländer. Weiterlesen »

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