Der enormen Bandbreite spätmittelalterlicher Memorialquellen steht vor allem ihre nur wenig systematische Behandlung durch die Wissenschaft entgegen. Der Umstand, dass diese Quellen oft in unscharf voneinander abgegrenzte Termini wie Jahrzeitbuch, Obituarium, Nekrolog, Annuarium usw. gezwängt werden, trägt zur unübersichtlichen Lage vor allem im deutschen Sprachraum bei. Nichtsdestoweniger werden die häufig nur unzureichend edierten und aufbereiteten Quellen kontinuierlich aus einer Vielzahl wissenschaftlicher Perspektiven befragt. Dies führt einerseits die große Anschlussfähigkeit des Quellenclusters für die diversen Fragestellungen beispielsweise der Geschichts-, Material- oder Sprachwissenschaft vor Augen. Andererseits wird hierdurch vor allem die unbedingte Notwendigkeit einer übergreifenden Betrachtung deutlich, die nicht zuletzt Anstoß für eine kohärentere Erforschung des Materials geben soll. Weiterlesen
Tag Archives: Quellen
Warmaisa – Klein-Jerusalem am Rhein Hrsg. von Hans Berkessel
2021 war ein wichtiges Jahr für die Erforschung des jüdischen Lebens in Deutschland, erinnerte man doch an das vor 1700 Jahren erlassene Edikt des römischen Kaisers Konstantin, in dem zum ersten Mal eine jüdische Gemeinde in Deutschland, namentlich in Köln, erwähnt wurde. Ebenfalls im Jahr 2021 sind die drei SchUM-Städte Speyer (Schapira), Worms (Warmaisa) und Mainz (Magenza) als 50. Welterbestätte in Deutschland in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen worden. Weiterlesen
Gut untergebracht. Die Geschichte der Kinderheime des Landkreises Köln Von Jutta Becher
Mit „Gut untergebracht“ legt die Historikerin und Diplom-Pädagogin Jutta Becher eine umfassende Untersuchung der Geschichte der Kinderheime des Landkreises Köln seit deren Gründungen in den 1920er Jahren vor. Die Grundlage dafür bieten „Quellen hauptsächlich aus den Archiven in Bergheim, Brühl, Köln und Pulheim“ sowie Berichte von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen (S. 13). Die Untersuchung gliedert sich neben Einleitung und Schlussbetrachtung in sechs inhaltliche, chronologisch aufeinanderfolgende Hauptkapitel. Weiterlesen
Nekrologe und wo sie zu finden sind. Desiderate und Potentiale memorialer Überlieferung Mainz, 13. und 14. Mai 2022
Mittelalterliche Nekrologien erweisen sich als facettenreiche Quellengattung und sind anschlussfähig für viele Fragestellungen und Themenbereiche. Im Workshop, der am 13. und 14. Mai 2022 an der Johannes Gutenberg Universität Mainz stattfindet, soll der spezielle Blick auf ihre innere Typologie, ihre vielfältigen Funktionen und vor allem auch ihre Überlieferung in quantitativer wie qualitativer Hinsicht gerichtet werden. Weiterlesen
Das StiftsMuseum Xanten Archiv, historische Bibliothek und Museum
Unter dem Namen StiftsMuseum Xanten vereinen sich sowohl die Museumsbestände als auch die Bestände von StiftsArchiv und StiftsBibliothek.[1] Ursprung dieser Sammlungen in Xanten ist das Viktorstift, das über tausend Jahre bis zu seiner Aufhebung 1802 existierte. Während dieser Zeit entstanden Objekte der Liturgie und Kirchenausstattung, Handschriften, Druckwerke sowie Amts- und Geschäftsbücher zur Stiftsverwaltung und zum Dombau. Diese Bestände bieten umfangreiche Forschungs- und Vermittlungsmöglichkeiten für die Fachbereiche Geschichte, Kunstgeschichte, Theologie, Archäologie und historische Grundwissenschaften. Anhand der vielfältigen Objekte können die Erfahrung von Funktionsräumen und das Erkennen von Nutzungsgeschichten im historischen Kontext in Lehre und Forschung eingebunden werden. Weiterlesen