Der an der Universität zu Köln am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin lehrende Medizinhistoriker Ralf Forsbach legt eine beachtliche Monographie über die Geschichte der Kölner Medizinischen Fakultät während der NS-Zeit vor. Das mehr als 300 Seiten umfassende, reichlich bebilderte Werk ist 2023 im Böhlau-Verlag erschienen. Es ist in Bezug auf die Kölner Medizinische Fakultät die erste Gesamtdarstellung der Zeitspanne von 1933 bis 1945. Weiterlesen
Tag Archives: Nationalsozialismus
Hamburgs „Führer“ Karl Kaufmann (1900-1969). Ein Leben zwischen Macht, Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Krankheit Von Daniel Meis
In der Verlagsfassung seiner 2022 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn eingereichten Dissertation beschäftigt sich der Historiker Daniel Meis mit dem Wirken des Nationalsozialisten Karl Kaufmann, der als Gauleiter Hamburgs zu den wichtigsten Akteuren der „zweiten Reihe“ in der NSDAP gehörte. Geboren allerdings wurde der Katholik Kaufmann am 10. Oktober 1900 in Krefeld und verbrachte seine prägenden Jahre in Elberfeld, war also ebenso wie sein Berliner „Kollege“ Joseph Goebbels urspünglich Rheinländer. Weiterlesen
Zwischen Kunstkonstrukt und der Tradition historischer Landschaften: Der NSDAP-Gau „Moselland“ unter Gustav Simon Strukturgeschichte eines Gaues und seiner Vorläufer
Am 28. September 1940, viereinhalb Monate nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Luxemburg, hielt der nun für das einstige Großherzogtum zuständige NSDAP-Politiker Gustav Simon eine programmatische Rede in dem früheren Kleinstaat. Inhaltlich ging es um die Zukunft Luxemburgs. Zur Rechtfertigung der Zukunft griff Simon auf die Vergangenheit zurück: Luxemburg sollte ein Teil Deutschlands werden – eigentlich sei es ja immer ein Teil Deutschlands gewesen. Die NS-Presse berichtete am Tag danach von Simons Rede:
„Luxemburg sei ein urdeutsches Land und müsse […] seiner ursprünglichen Bestimmung gemäß dorthin zurückkehren, wohin es seine Stammeszugehörigkeit weise. […] Die Luxemburger hätten keine eigene Nationalität gehabt. Sie seien nur ein deutscher Stamm, wie es viele solcher Stämme in Deutschland gebe. Der Schöpfer habe die Luxemburger als Deutsche mit deutschem Blute geschaffen, und diese Tatsache müßten die Luxemburger durch ihre Rückkehr ins Reich rückhaltlos anerkennen.“[1]
Die Stadtverwaltung Mülheim an der Ruhr im Nationalsozialismus. Auswirkungen nationalsozialistischer Politik auf die Stadtverwaltung anhand ausgewählter Dienstbiografien Von Kyra Sontacki
Das 2020 erschienene Werk von Kyra Sontacki befasst sich erstmals mit den personellen Folgen der nationalsozialistischen Politik auf die Stadtverwaltung von Mülheim an der Ruhr. Anspruch der Studie ist es aufzuzeigen, „wie der Nationalsozialismus Einfluss auf die Aufgaben sowie den Arbeitsalltag der Mülheimer Stadtverwaltung hatte und inwieweit die politischen Umstände in das Arbeitsleben einzelner Bediensteter hineingewirkt und die Entscheidungen der Beschäftigten beeinflusst haben“ (S. 1-2). Weiterlesen
Impulse zur Polizeigeschichte im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Begleitveranstaltungen zur Ausstellung "Die Kommissare – Kriminalpolizei an Rhein und Ruhr 1920-1950"
Im November 2022 startete im Landesarchiv Nordrhein-Westfalen am Standort Duisburg die Ausstellung “Die Kommissare – Kriminalpolizei an Rhein und Ruhr 1920-1950”. Die Ausstellung begleiten Veranstaltungen, Vorträge und Podiumsdiskussionen, deren Ergebnisse und maßgeblichen Inhalte hier dokumentiert und kritisch kommentiert werden sollen, um so den wissenschaftlichen Diskurs um eine Polizeigeschichte aus landesgeschichtlicher Perspektive weiter anzuregen.