Einem Scherz zufolge können Historiker*innen im Gegensatz zu Gott auch die Vergangenheit verändern. Wenn Jesse Spohnholz mit seiner Geschichte des “Konvents von Wesel” 1568 Recht hat, werden die Möglichkeiten der Zunft sogar noch stark unterschätzt: Wer sich seine Vergangenheit erfindet, bildet Traditionen und damit Möglichkeiten, die eine langfristige Wirkung entfalten – im Falle der niederländischen Nationalkirche und des “Konvents von Wesel” bis heute.
Category Archives: Rezension
„all welt wil auf sein wider Burgundi“ Das Reichsheer im Neusser Krieg 1474/75. Von Patrick Leukel
Patrick Leukel nimmt in seiner voluminösen Arbeit, die 2019 bei Schöningh in Paderborn erschienen ist, eine hervorragende und detaillierte Analyse des Reichsheeres im Neusser Krieg von 1474/75 vor. Das Buch stellt die überarbeitete Fassung seiner 2015 in Mainz eingereichten Dissertation dar und ist neben Einleitung und Fazit in acht Hauptkapitel gegliedert: Weiterlesen
Der Aachener Kongress 1818 Ein europäisches Gipfeltreffen im Vormärz. Von Heinz Duchhardt
Der renommierte Historiker Heinz Duchhardt bedient mit seinem Band zum Aachener Kongress von 1818 zwei aktuelle gesellschaftliche Tendenzen: die Logik der Jubiläen sowie das gesteigerte öffentliche Interesse an Friedensprozessen. Im Mittelpunkt steht der wenig bekannte Kongress von Aachen als erster „Folgekongress“ des berühmten Wiener Kongresses von 1815. Dabei eröffnet Duchhardt ein breites politisches, gesellschaftliches und kulturelles Panorama, das sowohl die internationalen Verwicklungen als auch die regionale und lokale Bedeutung des Aachener Kongresses für die Stadt Aachen und das Rheinland, das eben erst seit dem Wiener Kongress zu Preußen gehörte und auf diese Weise stärker eingebunden werden sollte, berücksichtigt. Duchhardt spricht hier von einer „Good-will-Offensive“ (S. 55) der preußischen Regierung gegenüber der rheinischen Provinz. Weiterlesen
Inklusion-Exklusion Funktionen und Formen des Rechts in der spätmittelalterlichen Stadt. Das Beispiel Köln. Von Franz-Josef Arlinghaus
Franz-Josef Arlinghaus geht in seiner 2006 abgeschlossenen und 2016/17 noch einmal leicht, aber ohne Berücksichtigung der seither erschienenen Literatur überarbeiteten Kasseler Habilitationsschrift der gesellschaftlichen Funktion des Rechtstreits im spätmittelalterlichen und in Ausblicken im frühneuzeitlichen Köln nach. Weiterlesen
„Bürger im Spiegelbild der Armut“ Armenwesen und Armenfürsorge in den Städten Köln und Ōsaka im Vergleich. Von Hideto Hiramatsu

„Bürger im Spiegelbild der Armut“. Armenwesen und Armenfürsorge in den Städten Köln und Ōsaka im Vergleich.
Unter dem Titel „Bürger im Spiegelbild der Armut“ veröffentlichte Hideto Hiramatsu seine 2011 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg eingereichte Dissertation über das Armenfürsorgewesen der Städte Köln und Ōsaka im 19. und ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Weiterlesen