Das 1000-jährige Jubiläum der Klostergründung in Brauweiler durch die ottonische Kaisertochter Mathilde (†1025) und ihren Gemahl Pfalzgraf Ezzo (†1034) ist mit einem vielfältigen Veranstaltungs- und Tagungsprogramm einhergegangen. Pünktlich zum Termin hat auch der unter anderem für den Kölner Stadt-Anzeiger tätige Kulturredakteur Michael Kohler eine zusammenfassende Darstellung der Geschichte der Abtei sowie der Arbeits- und Besserungsanstalt, die nach der Säkularisierung auf dem Klostergelände entstanden ist, vorgelegt. Der reich bebilderte Band will keine detailversessene Studie für Fachhistoriker sein; auf Fußnoten und Anmerkungen wurde demzufolge verzichtet. Weiterlesen
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Das Kölner Kaiserinnen-Evangeliar W 312. Ein ottonisches Prachtevangeliar im Historischen Archiv der Stadt Köln von Klaus Gereon Beuckers
Der vorliegende Band ist nicht der erste, den Klaus Gereon Beuckers zur von ihm mitherausgegebenen Reihe „Forschungen zu Kunst, Geschichte und Literatur des Mittelalters“ beigesteuert hat. Nachdem er sich bereits in Sammelbänden mit dem Gerresheimer Evangeliar,[1] dem Sakramentar aus Tyniec,[2] dem Jüngeren Evangeliar aus St. Georg in Köln[3] und dem Gießener Evangeliar[4] beschäftigt hat, legt er nun „unter der kölschen Zahl 11“ (S. 7) eine um zwei Aufsätze von Beate Braun-Niehr respektive Doris Oltrogge und Robert Fuchs ergänzte Monographie zum Kölner Kaiserinnen-Evangeliar W 312 aus dem Bestand des Historischen Archivs der Stadt Köln vor. Trotz der den Publikationsprozess verkomplizierenden Insolvenz der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, welche die Monographie ursprünglich angefragt und letztendlich wieder abgesagt hatte, ist es umso erfreulicher, dass das Werk dank des Böhlau Verlags nun doch (kleinformatiger) in den Druck gelangen konnte. Weiterlesen
„Als künstlerisch wertvoll unter militärischem Schutz“. Ein archivisches Sachinventar zum militärischen Kunstschutz im Zweiten Weltkrieg Hrsg. von Esther Rahel Heyer, Florence de Peyronnet-Dryden und Hans-Werner Langbrandtner
Spätestens seit den Washingtoner Prinzipien (1998) und der darauf beruhenden „Gemeinsamen Erklärung“ (1999) der Bundesregierung, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände ist die Identifizierung und auch die Rückgabe von NS-Raubgut zu einer zentralen Aufgabe deutscher Kulturinstitutionen geworden. Seitdem sind in Archiven, Museen und Bibliotheken zahlreiche Forschungsprojekte durchgeführt wurden, in deren Rahmen verdächtige Provenienzen untersucht und gegebenenfalls auch Kulturgüter an die vormaligen Eigentümer oder deren Erben restituiert worden sind. Dabei ist neben dem Kunstraub zunehmend auch der während des Zweiten Weltkriegs praktizierte Kunstschutz in den Brennpunkt gerückt. Weiterlesen
KölnGold. Stadtschätze/City Treasure Hrsg. von Michael Winand und Matthias Hamann
„Et bliev nix, wie et wor“ heißt es in der Ankündigung zu einem Werk über Köln und seine „Stadtschätze“. Doch – so könnte man konsequenterweise hinzufügen – „et iss vill do, unn nur su kamme sinn, wie et wor“. Denn nur der Blick in die Vergangenheit kann die enorme Vielfalt und die historische Tiefe eines städtischen Kosmos aufzeigen, welche die über 2000-jährige Geschichte der Rheinmetropole geschaffen hat. Weiterlesen
Leichenpredigten und Trauerzeremoniell der geistlichen Kurfürsten von Jan Turinski
Im Fokus dieser Mainzer Dissertation unter dem vollen Titel “Leichenpredigten und Trauerzeremoniell der geistlichen Kurfürsten. Studien zum Bischofsideal und zur Sepulkralkultur in der Germania Sacra zwischen Westfälischem Frieden und Säkularisation” stehen 64 Leichenpredigten, die von 1648 bis zum Ende des Alten Reichs im Rahmen von Trauergottesdiensten auf die geistlichen Kurfürsten von Köln, Mainz und Trier gehalten wurden. Jan Turinski möchte die „ideengeschichtliche bzw. normvermittelnde Dimension“ (S. 40) dieser von der Forschung zu katholischen Territorien lange stiefmütterlich behandelten Quellengattung untersuchen. Weiterlesen