Für ein Aufeinandertreffen von ‘Kleinen’ und ‘Großen’ Welten ist der Kölner Krieg (1583-1588) in vieler Hinsicht ein geeigneter Untersuchungsgegenstand, betraf dieser Konflikt doch neben der lokalen Ebene im Rheinland oder in Westfalen auch die Reichs- und sogar auch die internationale Ebene. Im Rahmen des von der TRA 5 „Present Pasts“ geförderten Projekts „‚Kleine‘ und ‚Große‘ Welten im Rheinland der Vormoderne“ sollen unter anderem die Einflussmöglichkeiten der ‚Kleinen‘ auf die ‚Großen Welten‘ durch bottom-up-Prozesse betrachtet werden. Ein Beispiel für eine solche Initiative stellt das Vorgehen des erzstiftischen Landtags im Januar 1583 gegen Kurfürst Gebhard Truchsess von Waldburg dar. Weiterlesen
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Zwei Heilige gegen Erzbischof Engelbert von Köln? Das Vilicher Konventssiegel aus den 1220er Jahren
Im Rahmen unseres von der Transdisciplinary Research Area 5 (TRA 5) finanzierten Projektes „,Kleine‘ und ‚Große Welten‘ in der Vormoderne. Agency und asymmetrische Herrschaftskommunikation in lokaler Perspektive“ spielt u.a. die Frage nach den Medien eine Rolle, die ‚kleinere‘ Herrschaftsträger nutzten, um ihre Positionen auch gegenüber den ‚Großen Welten‘ deutlich zu machen und Einfluss zu nehmen. Ein Beispiel für die Vielfalt an Möglichkeiten ist das mutmaßlich zweite Siegel des Vilicher Frauenkonventes, dessen Entstehung in die 1220er Jahre datiert wird[1]. Weiterlesen
zeit.punktNRW Eine Zwischenbilanz aus rheinischer Sicht
Ende 2022 lief die zweite Förderphase des vom nordrhein-westfälischen Miniisteriums für Kultur und Wissenschaft gefördeten Landesprojektes zur Zeitungsdigitalisierung[1] aus. Aus diesem Anlass sollen die bisher erzielten Projektergebnisse aus rheinischer Perspektive dargestellt und die noch ausstehenden Arbeiten skizziert werden. Weiterlesen
Reichsstädtische Außenbeziehungen in Kriegszeiten – Aachen im Holländischen Krieg Ein Abschlussbericht zur Dissertation „Kaiserstadt und Sonnenkönig. Die Außenbeziehungen der Reichsstadt Aachen mit Frankreich während des Holländischen Kriegs 1672–1679“
Nachdem ich mein von Prof. Dr. Michael Rohrschneider betreutes Dissertationsprojekt zu den Außenbeziehungen der Reichsstadt Aachen schon 2018 in einem Werkstattbericht[1] vorgestellt habe, bietet die Publikation der Dissertation[2] selbst Gelegenheit, an dieser Stelle in einem „Abschlussbericht“ die weitere Entwicklung meiner Arbeit und einige der wichtigsten Ergebnisse zu präsentieren.
Zwischen Kunstkonstrukt und der Tradition historischer Landschaften: Der NSDAP-Gau „Moselland“ unter Gustav Simon Strukturgeschichte eines Gaues und seiner Vorläufer
Am 28. September 1940, viereinhalb Monate nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Luxemburg, hielt der nun für das einstige Großherzogtum zuständige NSDAP-Politiker Gustav Simon eine programmatische Rede in dem früheren Kleinstaat. Inhaltlich ging es um die Zukunft Luxemburgs. Zur Rechtfertigung der Zukunft griff Simon auf die Vergangenheit zurück: Luxemburg sollte ein Teil Deutschlands werden – eigentlich sei es ja immer ein Teil Deutschlands gewesen. Die NS-Presse berichtete am Tag danach von Simons Rede:
„Luxemburg sei ein urdeutsches Land und müsse […] seiner ursprünglichen Bestimmung gemäß dorthin zurückkehren, wohin es seine Stammeszugehörigkeit weise. […] Die Luxemburger hätten keine eigene Nationalität gehabt. Sie seien nur ein deutscher Stamm, wie es viele solcher Stämme in Deutschland gebe. Der Schöpfer habe die Luxemburger als Deutsche mit deutschem Blute geschaffen, und diese Tatsache müßten die Luxemburger durch ihre Rückkehr ins Reich rückhaltlos anerkennen.“[1]