Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Michael Rohrschneider
Freitag, 16. Juni 2017, 14 Uhr c.t., Festsaal der Universität Bonn (Anmeldung erforderlich)
In seinem stark rezipierten Aufsatz aus dem Jahr 1992 „A Europe of Composite Monarchies“ hat der britische Historiker John Huxtable Elliott eindrucksvoll dargelegt, dass die in Entstehung begriffenen frühmodernen „Staaten“ in aller Regel keine homogenen politischen Gemeinwesen waren, sondern oftmals aus sehr unterschiedlich verfassten und zum Teil räumlich getrennten territorialen Bestandteilen zusammengesetzt waren. Allerdings richtete Elliott und mit ihm die nachfolgende Forschung den Fokus primär auf weltliche „composite states“. Doch wie verhielt es sich mit geistlichen „Staaten“, wie zum Beispiel den zahlreichen geistlichen Reichsständen im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation? Gelten auch für sie die Befunde der bisherigen Forschung zu den dynastisch geprägten weltlichen „Mehrfachherrschaften“ (Franz Bosbach)? Oder stößt das Paradigma der „composite states“ hierbei an seine Grenzen? Anhand des Kurfürstentums Köln, dessen territoriale Struktur die charakteristische Heterogenität frühneuzeitlicher „composite states“ aufweist, sollen die Erkenntnismöglichkeiten dieses Forschungsareals ausgelotet werden.
Die Veranstaltung findet in Verbindung mit der Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Martin Aust (Abteilung Osteuropäische Geschichte) statt. Eine vorherige Anmeldung ist zwingend erforderlich. Bitte bis zum 2. Juni 2017 per Mail an anja.haas@uni-bonn.de.
Mehr über die Ausrichtung des Lehrstuhls für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte erfahren Sie unter: http://histrhen.landesgeschichte.eu/2017/01/neustart/
Zitierweise:
Kaltscheuer, Christoph: “Kurköln – ein geistlicher „composite state“ der Frühen Neuzeit. Stand und Perspektiven der Forschung”, in: Histrhen. Rheinische Geschichte wissenschaftlich bloggen, 12.05.2017, http://histrhen.landesgeschichte.eu/2017/05/antrittsvorlesungrohrschneider/
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