Unter dem Titel „Europa in Bewegung. Lebenswelten im frühen Mittelalter“ lädt die nächste Sonderausstellung im LVR-LandesMuseum Bonn ab dem 15.11.2018 ein, die europäischen Netzwerke des frühen Mittelalters zu entdecken. Die Ausstellung zeigt ein überraschend vielschichtiges und facettenreiches Bild der spätantiken und frühmittelalterlichen Regionen zwischen Irland und Spanien im Westen und Ägypten und Ungarn im Osten.
Heute wird das Frühmittelalter insgesamt eher als eine hoch dynamische Zeit des Wandels in Politik und Wirtschaft mit einer großen Mobilität von Personen, Dingen, Traditionen und Ideen verstanden. Es ist das Ziel der Ausstellung, diesen Facettenreichtum und die Vielschichtigkeit der Regionen zwischen Irland und Spanien im Westen sowie Ägypten, Ungarn und Persien im Osten und auch die regen Kontakte zwischen diesen Lebenswelten zu vermitteln. Daher greift die Ausstellung 7 grundlegende Themen auf: Vielfalt der Kulturen, Das Erbe Roms in den verschiedenen Regionen, die Überlieferung und Weitergabe von Wissen, Glaubensfragen, Krieg und Diplomatie, Identität der einzelnen Gruppen und Verbindungen der Regionen. Mehr als 300 kostbare Objekte aus den Sammlungen der internationalen Partnermuseen von Schmuck bis zu Schwertern, von der Glasschale bis zum kostbaren antiken Kleidungsstück, werfen nicht nur Schlaglichter auf die Vielfalt, sondern machen das Leben anschaulich und lebendig. Gleichzeitig begrüßt zu jedem Thema eine historische Person dieser Zeit, ein Reisender oder eine Reisende, die als Wissenschaftler, Pilger, Händler oder Herrscher damals weite Strecken zu rücklegten, einzigartige Erfahrungen machten und diese mit den Zeitgenossen teilten.
In einzelnen Bereichen sind neuartige Vermittlungstechniken eingebaut: sogenannte Holoboxen. Diese stellen die Geschichte eines Exponates in den Mittelpunkt. In der Ich-Perspektive eines Objektes oder einer historischen Person wird in Hologramm-Technik eine zwar fiktive, aber mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen übereinstimmende Geschichte inszeniert. Musikuntermalung und professionell eingesprochene Dialoge sollen ein sinnliches, manchmal auch emotionales Erlebnis vermitteln, und der Phantasie bei der Wahrnehmung der Objekte ansprechen. Die Ausstellung ist das Ergebnis einer internationalen Zusammenarbeit im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projektes CEMEC (Connecting Early Medieval European Collections). Museen in Amsterdam, Athen, Bonn, Brüssel, Budapest, Dublin, Jaén und Rom sowie zahlreiche wissenschaftliche und technische Partner aus Belgien, Griechenland, Italien, Irland, den Niederlanden, Spanien, Ungarn und Deutschland haben es ermöglicht, herausragende Objekte in Verbindungen mit innovativen Medien- und Vermittlungstechniken gemeinsam zu präsentieren.
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