Der renommierte Historiker Heinz Duchhardt bedient mit seinem Band zum Aachener Kongress von 1818 zwei aktuelle gesellschaftliche Tendenzen: die Logik der Jubiläen sowie das gesteigerte öffentliche Interesse an Friedensprozessen. Im Mittelpunkt steht der wenig bekannte Kongress von Aachen als erster „Folgekongress“ des berühmten Wiener Kongresses von 1815. Dabei eröffnet Duchhardt ein breites politisches, gesellschaftliches und kulturelles Panorama, das sowohl die internationalen Verwicklungen als auch die regionale und lokale Bedeutung des Aachener Kongresses für die Stadt Aachen und das Rheinland, das eben erst seit dem Wiener Kongress zu Preußen gehörte und auf diese Weise stärker eingebunden werden sollte, berücksichtigt. Duchhardt spricht hier von einer „Good-will-Offensive“ (S. 55) der preußischen Regierung gegenüber der rheinischen Provinz. Weiterlesen
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Die Einführung der Landkreise vor 200 Jahren – Beispiel Neuwied
Vortrag von Joachim Brauß, Neuwied
Auf dem Wiener Kongress 1815 wurden die Rheinlande Preußen zugeteilt. Man traute nur diesem militärisch straff organisierten Staat zu, Schutz gegen erneute französische Aggressionen zu bieten. Diese Entschädigung für die Anstrengungen der Befreiungskriege 1813-1815 und für Gebietsverluste im Osten kam Preußen aber nicht gelegen: Die „Wacht am Rhein“ war keine beneidenswerte Aufgabe; Weiterlesen