Category Archives: Artikel

Die kurkölnischen Statthalter während der Regierungszeit Clemens Augusts von Bayern Werkstattbericht zum Dissertationsprojekt

Rosalba Giovanna Carriera, Clemens August, Erzbischof von Köln, 1727, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Inventar-Nr. P 21

Schon in der Antike entstanden Großreiche, deren Ausdehnung den jeweiligen Herrscher daran hinderte, überall und jederzeit seine Regierungsgewalt selbstständig ausüben zu können, d.h. er war oft dauerhaft abwesend. Um den hieraus resultierenden Problemen zu begegnen, waren die Durchführung von Regentenreisen oder die Delegation von Herrschaftsrechten an Stellvertreter in den einzelnen Provinzen, die im Namen und als Alter Ego des Souveräns die Regierung führten, gängige Lösungen. Die Einsetzung solcher Statthalter ist z.B. im persischen Achämenidenreich anhand der seit Großkönig Dareios I. (549-486 v. Chr.) ernannten Satrapen[1] oder der seit 1524 von der spanischen Krone in ihren amerikanischen Kolonien eingesetzten Vizekönige zu beobachten.[2] Ebenso bot sich die Delegation von Herrschaft vor allem in frühneuzeitlichen Mehrfachherrschaften bzw. „composite monarchies“, also Herrschaftskomplexen, die sich aus mehreren und zum Teil weit auseinander liegenden Territorien zusammensetzten, an.[3]

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Der vermeintliche „Märtyrer“ Werner von Oberwesel Kult und Erinnerungskultur am Mittelrhein

Wernerkapelle in Bacharach, Foto: Annika Zöll

„Die Geschichte der Kultentstehung um den sogenannten „guten Werner“ […] ist geradezu das Paradeexempel dafür, wie im 13. Jahrhundert am Mittelrhein ein Heiliger ganz gezielt kreiert werden konnte – ein Heiliger zumal, der […] keinerlei besonderen persönliche Verdienste aufzuweisen hatte, sondern […] lediglich Gegenstand einer durchaus unheiligen, aber sehr erfolgreichen Inszenierung durch interessierte Zeitgenossen wurde.“[1]
– meinen wie Matthias Schmandt auch Annika Zöll und Hannah Judith. Im Folgenden zeichnen sie die mittelrheinische Heiligenlegende im Spannungsfeld von Kult, Politik, Rheinromantik und Erinnerungskultur nach.

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Der Kanzler und die Kunst – Konrad Adenauers Privatsammlung Ein Interview mit Konrad Adenauer

Konrad Adenauer (r.) mit Heinz Kisters (l.) bei der Betrachtung eines Kunstwerks in Adenauers Privathaus, Rhöndorf, Fotograf: H.W. Strupp

Die große Leidenschaft Konrad Adenauers abseits der Politik war die Kunst. Mit ihr beschäftigte sich der erste Bundeskanzler Deutschlands und langjährige Kölner Oberbürgermeister bevorzugt abseits des öffentlichen Scheinwerferlichts: In seinem Haus in Rhöndorf umgab er sich mit einer umfassenden Privatsammlung aus zahlreichen Gemälden. Weiterlesen »

Herrschaftsnorm und Herrschaftspraxis im Kurfürstentum Köln im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit Konzept und Leitfragen der Tagung am 23. und 24. September 2019

Die Erzbischöfe bzw. Kurfürsten von Köln zählten infolge der Bestimmungen der Goldenen Bulle von 1356 als Königswähler zu den verfassungsrechtlich hervorgehobenen Ständen des Heiligen Römischen Reiches. Sie herrschten über ein Territorium, das sich aus mehreren, heterogenen Bestandteilen zusammensetzte (Rheinisches Erzstift, Herzogtum Westfalen und Vest Recklinghausen), und regierten darüber hinaus in Personalunion oftmals auch als Fürstbischöfe in weiteren geistlichen Reichsterritorien. Weiterlesen »

Zehn Jahre danach Eine kommentierte Erinnerung an den 3. März 2009

Umlagerung von Archivalien nach dem Einsturz. Foto: J. Hermel

Die meisten Menschen, sofern sie nicht zu jung waren, können sich gut daran erinnern, wo sie am 11. September 2001 waren und was sie taten. Die Historiker und Archivare dieser Generation haben zudem ein ähnliches Verhältnis zum 3. März 2009.

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