In den letzten Monaten hat eine Gruppe Studierender der Universität Bonn eine Ausstellung zu ihrer Universität im Nationalsozialismus geplant und verwirklicht.
In akribischer Kleinarbeit wurde, auf der Grundlage eines Ausstellungskonzeptes, das Historikerinnen und Historiker des Instituts für Geschichtswissenschaft (IGW) der Universität Bonn entwickelt haben, in Gruppen zu unterschiedlichen Themenkomplexen rund um das Thema der Ausstellung recherchiert. In Archiven und Privatsammlungen wurde nach passenden Exponaten gesucht und es wurden Texte für die Ausstellung geschrieben. Dabei beförderten die Studierenden spannende Dinge zu Tage. So werden in der Ausstellung beispielsweise alte Studentenausweise aus der Zeit des Nationalsozialismus, oder ein Operationsbuch der Chirurgischen Klinik aus der Zeit 1933 bis 1936 zu sehen sein.
Am 20.02.2018 fand eine Einführungsveranstaltung zur Ausstellung statt.
Ab 19 Uhr luden die Beteiligten des Projekts in den großen Übungsraum des Historischen Seminars in der Konviktstraße zu einer öffentlichen Vorstellung ihrer Arbeit ein.
Frau Reuschenbach, wissenschaftliche Mitarbeiterin am IGW und Projektleiterin, begann den Abend mit einer kurzen Einführung in das Projekt. In dieser berichtete sie den Besuchern, was in den letzten Wochen und Monaten erarbeitet wurde und welche Herausforderungen sich den Studierenden bei der Entwicklung der Ausstellung stellten.
Den Vortrag über den historischen Ort, das ehemalige Preußische Oberbergamt und den zugehörigen Luftschutzbunker, in welchem die Ausstellung präsentiert wird, übernahm ein Studierender aus der entsprechenden Themengruppe. In den Räumen des ehemaligen Preußischen Oberbergamtes befindet sich heute das Historische Seminar der Universität Bonn.
Auch andere Studierende kamen zu Wort, um von ihren Erfahrungen bei der Planung der Ausstellung zu berichten.
Dabei erzählten sie, was sie bei ihrer Recherche entdeckt haben und zu welchen Diskussionen es innerhalb der Gruppen und zwischen verschiedenen Gruppen kam. Bei seiner Suche nach passenden Exponaten stieß eine Gruppe zum Beispiel auf einen Schuhkarton gefüllt mit Feldpostbriefen eines Jurastudenten aus Bonn. Einige Redebeiträge sorgten bei den Zuhörern für ein Lächeln und Staunen.
Nach den interessanten und kurzweiligen Vorträgen gab es für die Besucher der Veranstaltung erstmals die Möglichkeit in Begleitung von Studierenden den Luftschutzbunker zu besichtigen, welcher unter dem Historischen Seminar liegt und jetzt als Raum für die Ausstellung dient.
Um einen Ausblick auf die am 11.03.2018 eröffnende Ausstellung zu bekommen, hatten die Studierenden für diesen Abend Plakate aufgehängt, die zeigten, wie die künftigen Ausstellungstafeln und Exponate aussehen werden.
Nach dem gelungenen Auftaktabend freuen sich jetzt alle an dem Projekt Beteiligten auf die offizielle Eröffnung der Ausstellung. Am 11. März 2018 bieten die Studierenden im Rahmen des Tages der offenen Tür der Universitätsmuseen um 14.30 Uhr und 16.00 Uhr Führungen an, für die man sich unter NS.ausstellung@uni-bonn.de anmelden kann. Da die Teilnehmerzahl auf 25 Personen pro Gruppe beschränkt sind, ist eine Anmeldung erforderlich. Informationen zu öffentlichen Führungen im Verlauf des Jahres sind künftig auf der Internetseite des Instituts für Geschichtswissenschaft abrufbar.
Wir freuen uns darauf, Sie bei einer der Führungen begrüßen zu dürfen.
für die Studierenden,
Stefanie Bilinski
Zitierweise:
Bilinski, Stefanie: “Auftaktveranstaltung zum Ausstellungsprojekt „Die Universität Bonn im Nationalsozialismus“. Vorträge und ein Vorgeschmack auf die Ausstellung im ehemaligen Luftschutzbunker”, in: Histrhen. Rheinische Geschichte wissenschaftlich bloggen, 05.03.2018, http://histrhen.landesgeschichte.eu/2018/03/bonn-im-nationalsozialismus/
Dieses Thema zu recherchieren und dann die Exponate in historischen Räumlichkeiten auszustellen: tolle Idee!
Der Bericht und die Fotos aus dem Luftschutzbunker machen mich neugierig, mehr über das Thema der Uni-Geschichte zu erfahren!