Hashtag(ung) Bonn1648 Social-Media-Kommunikation der internationalen Tagung "Warum Friedenschließen so schwer ist. Der Westfälische Friedenskongress in interdisziplinärer Perspektive"

Wissenschaftliche Tagungen kommunizieren klassischerweise auf zwei Wegen: durch einen Tagungsbericht und einen – wenn auch zeitlich versetzt erscheinenden – Sammelband. Neuerdings haben Tagungen aber schnellere, jedoch auch kurzlebigere Kommunikationswege gefunden, allen voran Twitter und Facebook. Im Falle der internationalen Tagung, die sich am 31.08. und 01.09.207 in Bonn mit dem Westfälischen Friedenskongress befasste, geschah dies unter #Bonn1648. Unter diesem Hashtag, zumeist bespielt vom Wissenschaftsportal „Rheinische Geschichte – wissenschaftlich bloggen“, konnte die von Dr. Dorothée Goetze (Bonn) und Dr. Lena Oetzel (Salzburg) organisierte Tagung live auf Twitter kommentiert und mitverfolgt werden.
Das Ziel dieser Online-Präsenz war ein Doppeltes: Kommunikation und Partizipation.

 

1. Kommunikation

Die synchron auf Twitter und Facebook laufende Social-Media-Begleitung bot die Möglichkeit, die Sektions- und Vortragsthemen vorzustellen und Eindrücke, v.a. aber Zitate aus Vorträgen und Diskussionen direkt zu veröffentlichen und einer interessierten, aber abwesenden (Fach-)Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Gezwitschert“ wurden insbesondere Stimmungsbilder aus den Diskussionsrunden und Zitate, die von unmittelbarem Interesse für die Follower waren. Die Tweets der Tagung wurden nicht nur vielfach „geliked“ und „retweetet“, sondern konnten auch parallel laufende Diskussionen in anderen Fachforen anregen. So drang die Bonner Tagung beispielsweise medial in Archivfachkreise vor, die ein Zitat aus der Diskussion um den Quellenzugang aufgriffen und weiterführten (https://archive20.hypotheses.org/5138) (Abb. 1).

Abb. 1 Das Zitat aus dem Sektionskommentar von Thomas Just wurde auch in Fachforen weiterdiskutiert.

Außerdem konnte mit der Online-Kommunikation die Posterausstellung im Tagungsraum breit kommuniziert werden. Hier stellten Doktorand/innen und Masterkandidat/innen ihre aktuellen Projekte in Ergänzung zu den Vorträgen auf der Tagung vor und verdeutlichten so die Breite der aktuellen Forschung. Ein jeweils bebilderter Tweet/Post stellte die Themen der Plakate und die dahinter stehenden Jungwissenschaftler/innen im Netz vor.

 

 

2. Partizipation

Durch den digitalen Auftritt der Tagung und die Interaktionen der Follower konnten die Inhalte der Bonner Tagung weiter verbreitet werden, als es für wissenschaftliche Tagungen üblich ist. Diese breite Streuung der Tagungsinhalte in den Social Media erlaubte zudem zahlreiche Partizipationsmöglichkeiten. Schon vorab wurde mehrfach auf die Möglichkeit verwiesen, über Twitter und Facebook Fragen an die versammelten Experten zu richten (Abb. 2).

Abb. 2 Über Twitter wurden direkte Fragen gestellt.

Auch über das Blog „Rheinische Geschichte – wissenschaftlich bloggen“ wurde breit kommuniziert, u.a. durch Abstracts der sechs Sektionen. Diese partizipative Online-Präsenz ergänzte die „Wand der Fragen“ im Tagungsraum, an die Diskussionsbeiträge ebenso gepinnt wurden wie Sach- und Fachfragen. Ausgewählte Fragen und ihre diskutierten oder recherchierten Antworten wurden wiederum auch online präsentiert und beantwortet; ebenso natürlich die über Twitter von Followern gestellten Fragen (Abb. 3).

Abb. 3 Eine Frage auf der “Wand der Fragen” wird online beantwortet.

Die Social-Media-Kommunikation war vor allem ein Mittel, breitere Fachkreise und eine interessierte Öffentlichkeit auf die Tagung und ihr Thema, die Aktualität frühneuzeitlicher Friedensprozesse und den Westfälischen Frieden, aufmerksam zu machen. An diesem Ziel gemessen war die vielfältige Interaktion und Reaktion sehr erfreulich.

Neben weiteren Berichten von Tagungsteilnehmern (https://dkblog.hypotheses.org/1172) ist die Bonner Tagung mit #Bonn1648 online nun vielfach und breit aufgestellt. Die klassischen Kommunikationswege, Sammelband und Bericht, werden natürlich auch bei dieser Tagung nicht fehlen. Wer aber schon vorab einen Eindruck gewinnen wollte, konnte in den Social Media nicht nur mitlesen, sondern auch mitmachen – ein Versuch, der bei realpräsenten wie digitalen Tagungsteilnehmer/innen auf Gegenliebe stieß.

 

 

 

Zitierweise:
Bechtold, Jonas: “Hashtag(ung) Bonn1648. Social-Media-Kommunikation der internationalen Tagung “Warum Friedenschließen so schwer ist. Der Westfälische Friedenskongress in interdisziplinärer Perspektive””, in: Histrhen. Rheinische Geschichte wissenschaftlich bloggen, 27.09.2017, http://histrhen.landesgeschichte.eu/2017/09/hashtagung-bonn1648/

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Jonas Bechtold

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