Pax sit Christiana, universalis et perpetua… Die Frühe Neuzeit war gezeichnet von vielen Kriegen sowie dem steten Bemühen um Konfliktbeilegung. Die Relevanz einer fortdauernden Auseinandersetzung mit den Themen Frieden und Friedensstiftung wird durch einen Blick auf die aktuelle weltpolitische Lage mit ihrer Vielzahl an kriegerischen Konflikten deutlich. Am historischen Fallbeispiel des Westfälischen Friedenskongresses (WFK) untersucht die Tagung allgemeine Dimensionen des Friedenschließens. Der WFK eignet sich aufgrund der zeitlichen Distanz sowie der Parallelität der gegenwärtigen Herausforderungen und der am Ende des Dreißigjährigen Krieges besonders gut als Kontrastfolie.
Als Beitrag zur Sensibilisierung für die Komplexität von Friedensprozessen auch in der Gegenwart richtet die Abteilung für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte der Universität Bonn vom 31.08. – 01.09.2017 im Festsaal der Universität eine Tagung unter dem Titel „Warum Friedenschließen so schwer ist: Der Westfälische Friedenskongress in interdisziplinärer Perspektive“ aus.
Mit dem Tagungsprojekt wird die lange Tradition der Friedens- und Sicherheitsforschung an der Universität Bonn, vertreten durch das Zentrum für Historische Friedensforschung (ZHF), das neben dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) und dem Fachbereich Geschichte der Universität Salzburg als Kooperationspartner der Tagung fungiert, nicht nur fortgesetzt, sondern auch weiterentwickelt.
Für die Tagung wurde ein interdisziplinärer und personell sowie thematisch internationaler Ansatz gewählt, mit dem Ziel, eine multiperspektivische Sicht auf das Friedenschließen zu erlangen. Entsprechend wird der Schwerpunkt am ersten Tagungstag gesetzt, während der Fokus am zweiten Tag auf Diskursen und Praktiken des Friedensschließens liegen wird. Die Tagung schließt mit einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Friedenschließen und kein Ende? Von der Aktualität frühneuzeitlicher Friedensprozesse“, die sich sowohl an die Fachwissenschaft als auch an eine interessierte Öffentlichkeit richtet. Für beide Tagungstage konnten namhafte Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland und verschiedenen Fachbereichen (Geschichte, Germanistik, Linguistik sowie Archiv- und Museumswesen) gewonnen werden.
Organisiert wird die Tagung von Dr. Dorothée Goetze, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte an der Universität Bonn, und Dr. Lena Oetzel, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Geschichte der Universität Salzburg, die im Sommersemester 2017 die Assistentenstelle am Lehrstuhl für Frühe Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte an der Universität Bonn vertritt. Während Dorothée Goetze den zehnten und letzten Band der kaiserlichen Korrespondenzen der Acta Pacis Westphalicae (APW) edierte und damit eine ausgewiesene Kennerin gerade der Schlussphase des Kongresses ist, arbeitet Lena Oetzel an ihrem Habilitationsprojekt „Im Geflecht der Interessen. Kaiserliche und reichsständische Gesandte auf dem Westfälischen Friedenskongress (1643–1649)“. Bei den Vorbereitungen werden sie von Christina Goßner unterstützt.
Datum: 31.8.-1.9.2017
Ort: Senatssaal der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Veranstalter: Abteilung für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Organisation: Dr. Dorothée Goetze (Bonn), Dr. Lena Oetzel (Bonn/Salzburg)
Kooperationspartner: Zentrum für Historische Friedensforschung, Landschaftsverband Rheinland, Fachbereich Geschichte der Universität Salzburg
Zitierweise:
Goßner, Christina: “Vorstellung der Tagung und des Organisationsteams #Bonn1648”, in: Histrhen. Rheinische Geschichte wissenschaftlich bloggen, 18.05.2017, http://histrhen.landesgeschichte.eu/2017/05/organisationbonn1648/