Im September 1956 wagten die Städte Düsseldorf und Duisburg ein Projekt, das in seiner Art einzigartig in der deutschen Kulturlandschaft war: eine musikalische Theatergemeinschaft, die Oper, Operette und Ballett in einer Gesellschaft vereinigte, jedoch zwei Spielstätten betrieb. Was zunächst als reine Zweckgemeinschaft aus finanziellen Erwägungen begonnen hatte, erwies sich zunehmend als Erfolgsgeschichte.Schon bald nach Beginn der ersten Spielzeit 1956/57 wurde von der Fachwelt eine „bedeutende künstlerische Leistungssteigerung“ bescheinigt. Zwei Jahre später zählte die „Deutsche Oper am Rhein“, wie sich die Theatergemeinschaft fortan nannte, bereits zu den fünf renommiertesten Opernbühnen Deutschlands. Heute ist sie fest im Kulturbetrieb des Rheinlands etabliert und verfügt über das größte Ensemble einer Oper in der Bundesrepublik. Dem Erfolg schadet auch das stete Bangen um den Fortbestand der liebevoll als „Opernehe“ bezeichneten Gemeinschaft nicht; vielmehr ist die Freude beim Publikum jedes Mal groß, wenn die finanziellen Schwierigkeiten wieder einmal überwunden werden konnten.
Das Landesarchiv NRW nimmt das 60jährige Jubiläum dieses „Theater-Experiments“ zum Anlass, um in einer Gesprächs- und Vortragsreihe und einer kleinen Begleitausstellung gemeinsam mit der Deutschen Oper am Rhein an deren spannende Geschichte zu erinnern.
Einladung zum
Eröffnungsabend am Montag, den 26. September 2016, 18 Uhr im Landesarchiv NRW, Duisburg, Schifferstraße 30, Eingang Hafenseite.
Begrüßung
Dr. Frank M. Bischoff (Präsident des Landesarchivs NRW) und Dr. Martina Wiech (Leiterin der Abteilung Rheinland)
Grußwort
Professor Christoph Meyer (Generalintendant der Deutschen Oper am Rhein)
“Szenen einer (Opern-) Ehe”
Im Podiumsgespräch mit Dr. Martin Schlemmer und Dr. Mark Steinert (Landesarchiv NRW) beleuchten Stephen Harrison (Operndirektor), Volker Böhm (Erster Spielleiter) und Morenike Fadayomi (Sopranistin) ihre künstlerische Arbeit an der Deutschen Oper am Rhein. Wie entstehen die Aufführungen für die beiden Bühnen in Düsseldorf und Duisburg? Welchen Anforderungen stehen die Künstler heute gegenüber? Wie hat sich der Opernbetrieb in den letzten Jahrzehnten verändert, und welche organisatorischen und logistischen Herausforderungen hat das Zwei-Städte-Institut zu meistern?
Am Eröffnungsabend und vor den Vorträgen besteht jeweils die Möglichkeit, in einer halbstündigen Führung das Landesarchiv kennenzulernen.Treffpunkt für die Führungen ist jeweils um 17:30 Uhr das Foyer des Landesarchivs.
Nähere Informationen finden Sie hier
Zitierweise:
Schlemmer, Martin: “Vom „Theater-Experiment“ zum „deutschen Spitzeninstitut“. 60 Jahre Theatergemeinschaft Düsseldorf-Duisburg”, in: Histrhen. Rheinische Geschichte wissenschaftlich bloggen, 19.09.2016, http://histrhen.landesgeschichte.eu/2016/09/60jahre-theatergemeinschaft/
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