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Paula Reinhard (1850-1908)

Nach Bethlehem geht man in Pfaffendorf nicht nur zu Weihnachten. Das von Koblenz aus weithin sichtbare Kloster auf der Höhe ist der bis heute lebendige Ausdruck des Engagements der katholischen Mäzenatin und Klostergründerin Paula Reinhard. 1850 in Ehrenbreitstein geboren, verbrachte sie fast ihr ganzes Leben in Koblenz. Selbst für die Ideale des heiligen Franziskus von Assisi begeistert, wollte sie in ein Kloster eintreten, was ihr aber aus verschiedenen Gründen verwehrt wurde. Sie ließ sich in den weltlichen Zweig des Franziskanerordens aufnehmen und strukturierte ihren Tagesablauf klösterlich. Sie engagierte sich 1866 und 1870/71 in der Kriegskrankenpflege, war immer caritativ tätig und versorgte den väterlichen Haushalt. Zum Alltag der Reinhards gehörten auch Wallfahrten und andere Reiseunternehmungen, die zumeist eine religiöse Komponente hatten.

Das von ihrem Vater ererbte Vermögen investierte sie zusammen mit ihrer ebenfalls frommen Schwester Maria in die Gründung einer Niederlassung der Pallottiner in Ehrenbreitstein, den Bau des Klosters der Kapuzinerin- nen von der Ewigen Anbetung in Pfaffendorf und in eine Niederlassung der Dernbacher Schwestern. Der biographisch orientierte Vortrag zeichnet das Leben einer außergewöhnlich engagierten Laienklostergründerin nach. Die Kapuzinerklarissen an der Hermannstraße gedenken noch heute ihrer Gründerin. Nicht zuletzt erinnert eine Gedenktafel in der Kirche an die Geschwister Reinhard.

Dienstag, 2. Oktober 2018
18.00-19:30 Uhr (Eintritt frei)
Landeshauptarchiv Koblenz (Karmeliterstraße 1-3, 56068 Koblenz)
Referentin: Frau Dr. Gisela Fleckenstein, Brühl

Der Vorträge finden im Landeshauptarchiv Koblenz statt. Der Eintritt ist frei. Auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen. Weitere Informationen zu den öffentlichen Veranstaltungen des VGKM an jedem ersten Dienstag im Monat finden Sie unter www.landeshauptarchiv.de und www.vgkm.de [Diese Links zum Verein sind erloschen, Anm. d. Red. 12.12.2022].